Libyen Namus Mandara

Zügig durchqueren wir Tunesien, holen die Teilnehmer der 14-tägigen Flugvariante von Djerba ab, erledigen Zollformalitäten, und schon sind wir in Libyen. Nun geht‘s weiter vom Meer Richtung Süden durch Steppen und die Gebirgsstadt Nalut. Ein kleiner Abstecher zu einem Badesee, schon sind wir in Ghadames und besichtigen die interessante Altstadt. Wir bunkern Sprit und Wasser für die 500 km abwechslungsreiche Pistenfahrt von Dari nach Idri, melden uns dort bei der Polizei und weiter geht‘s in die Sanddünen, die wir nach zuerst skeptischer Betrachtung problemlos meistern. Bald erblickt unser Auge ein Wunder: Inmitten von riesigen Sanddünen liegen Seen und Dattelpalmen! Den Ruhetag am Um el Ma (Mutter des Wassers) nahe dem Mandarasee können wir individuell genießen (faulenzen, schrauben, Dünen fahren, oder auch den geführten Dünenausflug zum 70 km entfernten Gabroun See erleben). Weiter geht‘s zum bunten Markt in der ehemals verbotenen Stadt des Sklavenhandels Murzuq, wo wir in einem Restaurant speisen, nachmittags Weiterfahrt zu einem malerischen Campplatz im Palmenhain bei Tmissah. Jetzt werden wir 700 km lang keinen Meter Asphalt sehen, daher ist die Ausrüstung wie Sprit, Wasser usw. lebenswichtig. Der Weg zum Namus, dem Mückenkrater, beginnt mit einer atemberaubenden, unwirklich anmutenden ca. 20 km langen Weichsandebene. Der Rundumblick der sich unserem Auge darbietet ist einzigartig, man kann sich vorstellen wie die Menschen früher dachten die Erde ist eine Scheibe, da vorne am Horizont geht es ins „Nichts“. Über schnelle Pisten und Wadis geht es flott weiter. Wir machen Halt an einer warmen Quelle, passieren Felder mit versteinerten Bäumen und rosaroten Steinen und schon sind wir im schwarzen Lavasand. Noch ein kleiner Anstieg, und uns verschlägt es die Sprache! Wir sind am fast kreisrunden Kraterrand des Namus, dem Krater der Mücken. Einzigartig ist dieser Anblick, fünf verschiedenfarbige Seen mit Bäumen, Schilf und, und, und . . . Während des obligaten Ruhetages gehen wir zu Fuß in den Krater und erwandern den Kegel, es gibt genug zu erkunden und zu fotografieren.

Die Highlights auf dem Weg nach Norden sind: Fech Fech (Pudersand), Wadis, tolle Täler mit Zeugenbergen, einige kleine Dünen und interessante Dünentäler, romantische Stops auch bei versteinertem Holz und nachdem wir entlang des Harousch (Lavasteingebiet) genug Holz gesammelt haben verbringen wir eine Nacht unter Sternen am „Black Mountain“. Vor Zilla besuchen wir noch ein österreich- kanadisches Öl-Camp zum Wasserfassen und plaudern. Nach der Verladung der Motorräder bei Zilla geht es hurtig zur wichtigsten römischen Ausgrabungsstätte Nordafrikas nach Leptis Magna wo wir die letzte Nacht in Libyen im Camp bei den Ruinen verbringen.
In Tunesien angekommen genießen wir die Dusche im Hotel in Djerba und verabschieden uns von den Teilnehmern der Flugvariante. Besichtigung der Heiligen Stadt Kairouan, ein Abendessen mit Bauchtanz und schon sind wir wieder auf der Fähre. In shallah, so Gott will, wie der Araber sagt, sind wir Samstag Mittag in Genua.

Geographie: ca. 4500 km Gesamtstecke, davon ca. 1500 km Piste

Notiz: Unsere Motorrad fahrenden Gäste können sich ganz dem Fahren auf Pisten und Dünen widmen. Für längere Asphaltstrecken verladen wir die Motorräder auf unsere LKW, denn dem normalen Strassenalltag frönen wir daheim genug.